Im F.A.Q. erfährst du die Antwort auf gängige Fragen und Ängste. Falls Fragen unbeantwortet bleiben oder du weitere Informationen möchtest, scheu dich nicht, mich einfach zu Fragen. Ich stehe stets für Rückfragen zur Verfügung. Auch im Erstgespräch ist Raum für Fragen und Wunschäußerungen. Es geht mir darum, dass du und dein Hund das Training umsetzen könnt. Das ist hoch individuell. Daher kommunizier unbedingt, wie viel Unterstützung du benötigst und was du benötigst, um das Training umsezten zu können.
„Mein Hund nimmt keine Leckerli – kann ich am Training teilnehmen?“
Gerade bei Tierschutzhunden kommt es immer wieder vor, dass sie draußen kein Futter nehmen können. Für das Training ist das kein Weltuntergang. Es gibt in solchen Fällen genug Möglichkeiten, den Hund trotzdem zu belohnen. Auch hängt das Problem häufig mit Stress oder Angst zusammen.
Wird daran gearbeitet, können die Hunde nach und nach auch Futter nehmen. Ziel unserer Zusammenarbeit ist, dass du lernst, wie du deinen Hund mit und ohne Futter belohnen kannst und woran du erkennen kannst, wie es ihm gerade geht und was er gerade braucht.
„Was bedeutet positive Verstärkung?“
Positive Verstärkung bedeutet, dass der Hund für ein Verhalten etwas erhält, was ihm gefällt. Das muss kein Futter sein. Ein Verstärker ist all das, was dein Hund gerne mag. Dadurch wird die Motivation hoch gehalten und dein Hund erlebt Freude im Training und im Alltag. Gleichzeitig erlebt er Freude mit uns und er hält sich daher gerne in unserer Nähe auf und kooperiert gerne mit uns. Ich zeige dir, wie du mit dem, was dein Hund schon kann, Alternativverhalten für schwierige Situationen aufbauen kannst und wie du das, was er gut kann, fordern und fördern kannst, damit er insgesamt gut mit dem Alltag und seinem Leben bei dir zurecht kommt und sich wohl und sicher fühlt.
„Was genau verstehst du unter gewaltfrei?“
Gewaltfreiheit bedeutet für mich, dass ich darauf verzichte, den Hund zu ängstigen oder ihm Schmerzen zuzufügen. Ich versuche außerdem darauf zu verzichten, ihn absichtlich zu frustrieren. Das ist jedoch nicht immer möglich und auch nicht immer sinnvoll. Ich positioniere mich ganz klar gegen Methoden wie Leinenruck, körpersprachliches Blocken, Korrektur mit der Wasserflasche oder der lauten Stimme, Korrektur über Körpereinsatz, Erziehungshalsbänder und Erziehungsgeschirre und Druck und Zwang im Aufbau von Signalen. Bei mir wirst du lernen, wie du deinen Hund ohne diese Methoden anleiten und durch den Alltag führen kannst. Du wirst lernen, warum du diese Methoden nicht verwenden solltest und warum sie so populär sind. Und du wirst lernen, was du stattdessen tun kannst, wenn dein Hund etwas tut, was du nicht möchtest, das er tut.
„Warum braucht mein Hund ein Geschirr?“
Die Halsregion des Hundes ist sehr empfindlich. Dort befindet sich nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch der Kehlkopf, die Luftröhre, die Speiseröhre, Halsmuskulatur und vor allem die Schilddrüse. Alles sehr empfindliche Gebilde, die durch Springen in die Leine verletzt werden können. Ein Halsband fühlt sich vermeintlich nach mehr Kontrolle an, für den Hund kann ein Halsband aber sehr unangnehm sein und bei falschem Handling sogar Schmerzen verursachen. Daher ist ein gut sitzendes, gepolstertes Geschirr immer sinnvoll. Ich kann dafür vor allem die Marken Anny-X und Dogfellow empfehlen, da sie den Bewegungsaparat am wenigsten einschränken. Bitte verzichtet unbedingt auf Norwegergeschirre, da sie den Bewegungsaparat massiv stören. Dasselbe gilt für „Erziehungsgeschirre“. Sie verursachen zusätzlich auch noch Schmerzen beim Hund und haben daher in meinem Training nichts zu suchen!
„Ich bin Bi_PoC und / oder gehöre zur LGBTQIA+-Community, ist es für mich sicher bei dir im Training?“
Ich bemühe mich sehr, für alle Menschen da zu sein und Diskriminierung wo es nur geht zu erkennen und zu hinterfragen. Es ist mir ein großes Anliegen, dass besonders marginalisierte Gruppen ein sicheres Trainingsumfeld haben, in dem sie sich wohl fühlen können. Ich habe für Kritik und Anliegen stets ein offenes Ohr und möchte mich auch in naher Zukunft zu diesen Themen aktiv weiterbilden, damit ich eure Bedürfnisse noch besser abdecken kann.
Wertschätzung von Mensch und Umwelt gehört für mich genauso dazu, wie die Wertschätzung des Hundes.
„Wie barrierefrei ist dein Angebot?“
Barrierefreiheit ist im Hundetraining eine schwierige Sache. Die Sensibilität dafür fehlt und es gibt kaum Weiterbildungsangeboten für diesen konkreten Kontext. Da ich mobil arbeite, können Gehschwierigkeiten oder Ähnliches gut kompensiert werden, da ich zu euch komme, wo ihr euch sicher und wohl fühlt. Leider fehlen mir die Fähigkeiten, um mit blinden und / oder gehörlosen Menschen zu interagieren. Daher ist die Barrierefreiheit nur sehr eingeschränkt gewährleistet. Es ist jedoch geplant, dahingehend auch Weiterbildungen zu machen, um besser auf eure Bedürfnisse eingehen zu können. Ob eine Zusammenarbeit möglich ist, wäre aktuell im Vornherein abzuklären, je nach dem, welche Strukturen bei dir vorhanden sind.
Solltest du an einer psychischen Erkrankung leiden und / oder im neurodivergenten Spektum eingeordnet sein, darfst du mir gerne kommunizieren, was du brauchst, damit ein Training erfolgreich ist. Ich bin gerne bereit, mich auf deine Bedürfnisse einzulassen und Pläne und Unterstützung dahingehend anzupassen. Allerdings möchte ich anmerken, dass ich therapeutisch nicht geschult bin und nur leisten kann, was die Zugänglichkeit des Trainings anbelangt. Scheu dich nicht, deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren, damit wir gemeinsam herausarbeiten können, was du ganz individuell brauchst.
„Ich möchte mit meinem Hund möglichst natürlich arbeiten.“
Egal wie wirs drehen und wenden: Hundehaltung hat nichts mit Natürlichkeit zu tun! Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es Hunde fast ausschließlich für die Arbeit. Familien- und Haushunde waren die Ausnahme. Jetzt sollen Hunde plötzlich in jede Familie und in jeden Alltag passen, ohne dass sie eine Aufgabe habe. Sie sollten sich bitte still und ruhig verhalten. Und wenn sie nicht spuren, dann werden ihnen „Grenzen“ gesetzt. Das hat nichts mit Natürlichkeit zu tun. Wir sind keine Hunde! Unsere Hunde wissen das ganz genau. Wir sind am authentischsten, wenn wir uns menschlich verhalten. Damit sind wir in der Lage, Wege zu finden, mit unserem Hund zu kommunizieren, ohne ihn ängstigen oder einschüchtern zu müssen. Wie das geht, erkläre ich dir und du wirst lernen, warum du deinem Hund nicht beweisen musst, dass du über ihm stehst.
„Ich möchte meinem Hund Sicherheit geben – lerne ich das bei dir?“
Auf jeden Fall! Sicherheit und Wohlbefinden sind die Grundpfeiler des bedürfnisorientierten Training über positive Verstärkung. Es geht darum, für den Hund da zu sein und ihm zu helfen, schwierige Situationen zu bewältigen. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du eher ein unsicherer oder ängstlicher Mensch bist. Um deinem Hund Sicherheit zu vermitteln, musst du dich nicht auf den Kopf stellen. Ihr seid ein ganz individuelles Mensch-Hunde-Team und damit arbeiten wir. Frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss.
„Ich möchte kein Futter verwenden!“
Futter ist im Hundetraining ein extrem einfaches Hilfsmittel und sehr effizient. Es wäre ein enormer Verlust, darauf zu verzichten. Trotzdem kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, andere Verstärker zu verwenden als Futter. Grundsätzlich solltest du Belohnung mit Futter jedoch nicht ablehnen, wenn du mit mir arbeiten möchtest. Ich werde dir zeigen, wie du mit Futter effizient und richtig arbeitest und gleichzeitg deinem Hund Freude bereiten kannst. Die Anwendung von Futter in meinem Training geht weit über „hier hast du einen Keks aus meiner Hand“ hinaus. Lass uns diese vielen Möglichkeiten gemeinsam entdecken und herausfinden, womit ihr euch wohl und sicher fühlt!
„Ihr setzt doch keine richtigen Grenzen, oder?“
Bedürfnisorientiertem Training über positive Verstärkung wird immer unterstellt, wir setzten keine Grenzen. Das ist schlicht nicht richtig. Das Wort „Grenzen setzen“ impliziert in unserem Sprachgebrauch eine Korrektur oder eine grobe Zurechtweisung. Aber es gibt etliche Möglichkeiten, Grenzen fair und kleinschrittig zu kommunizieren, so dass jeder Hund sie verstehen kann. Grenzen sind für Hunde in unserer Gesellschaft super wichtig, weil sie für Sicherheit für deinen Hund und für die Gesellschaft sorgen. Selbstverständlich setzen wir Grenzen! Wichtig dabei ist, dass auch du lernst, die Grenzen deines Hundes zu erkennen und gegenüber dritten zu kommunizieren. Wir lernen gemeinsam, wie du Grenzen setzen kannst und wie du mit deinem Hund fair und wirkungsvoll kommunizieren kannst. Denn: Wir müssen den Hund nicht ängstigen, um ihm zu sagen, was wir von ihm möchten.
„Die Welt ist kein Ponyhof!“
Ja, die Welt kann für unsere Hunde mitunter richtig fordernd sein. Und genau deswegen, verzichte ich aktiv darauf, meinen Hund extra zu ängstigen, zu frustrieren oder ihn bewusst und absichtlich Situationen auszusetzen, die er nicht meistern kann! Unsere Hunde haben mit unserer Welt echt viel zu tun. Bei mir lernst du, wie du in dieser fordernden Welt der sichere Hafen deines Hundes sein kannst, der Sicherheit vermittelt und vor Sturm und Unwetter schützt. Du bist verantwortlich für das psychische und physische Wohlbefinden deines Hundes. Ich zeige dir, wie du das hinkriegst, ohne ihn zu ängstigen oder grob mit ihm sein zu müssen.
„Bei so einem laschen Umgang, verweichlicht der Hund nur!“
Verweichlichen ist eine sehr menschliche Idee von Hunden und ihrem Verhalten. Warum ein Hund dieses oder jenes Verhalten zeigt, ist sehr komplex und kann nicht so einfach pauschalisiert werden. Unerwünschtes Verhalten wird aber nicht gezeigt, weil du zu nett bist! Unerwünschten Verhaltensweisen liegen in der Regel negative Emotionen wie Angst, Wut oder Frustration zu Grunde. Diese entstehen nicht durch nett sein. Sie entstehen vor allem durch Genetik, Umwelt und Gesundheit. Häufig ist es einfach so, dass Menschen die Sprache ihrer Hunde nicht verstehen und sie ständig in Situationen bringen, in denen sie sich nicht wohl fühlen. Das liegt aber nicht am nett sein, sondern schlicht und einfach an Fehlendem Wissen über die Körpersprache und das Verhalten des Hundes. Wie du fair und präzise mit deinem Hund kommunizieren kannst, ohne ihn einschüchtern und ängstigen zu müssen, kannst du bei mir lernen. Denn sind wir mal ehrlich: Wir fühlen uns oft auch nicht gut, wenn wir unseren Hund maßregeln.